Temperatur-Screening
Mit HEATDEC mehr als nur Fieber messen
Ein Interview aus der Entwicklerschmiede
HEATDEC ist ein sehr genaues und intelligentes Messsystem zum automatischen Fieberscreening. Es arbeitet äußerst zuverlässig – mehr noch: Gezeigt hat sich sogar, dass das System sogenannte prädikative Eigenschaften hat. Es kann also auch Vorhersagen treffen. Darüber hinaus bietet es zahlreiche Erweiterungsmöglichkeiten, mit denen Eingangskontrollen effizient und zuverlässig werden. Stefan Clemens, Prokurist der GTE Industrieelektronik GmbH, und Dr. Daniel Meixner, Research & Development, erklären, wodurch das Gerät so herausragend ist.
Wie kam es zur Entwicklung von HEATDEC?
Stefan Clemens: Kunden haben uns gefragt, ob wir nicht auch ein berührungsloses Fiebermesssystem entwickeln können, denn weil Fieber eines der Hauptsymptome von COVID-19-Infektionen ist, wird die Körpertemperatur so häufig gemessen. Und wir sind ja schon seit Jahrzehnten bekannt als Spezialisten für Automatisierung und angewandte Sensortechnik. Deshalb haben wir das Thema Fieberscreening von vorn herein mit der von uns gewohnten Professionalität angefasst. Das kommt unter anderem durch unsere langjährige Erfahrung in der Brandfrüherkennung, z. B. durch unsere industriellen Brand- und Explosionsschutzmelde-Systeme, kurz ADICOS. Außerdem haben wir die Zusammenarbeit mit Ärzten gesucht. Wir führen eigene Versuchsreihen in Zusammenarbeit mit Krankenhäusern durch.
Wo lagen die besonderen Herausforderungen?
Daniel Meixner: Die Körpertemperatur eines Menschen ist nicht an allen Stellen gleich und unterliegt tageszeitlichen Schwankungen. Sogar im Gesicht kann die Temperatur stellenweise sehr unterschiedlich sein. Punktuell messende Spot-Thermometer sind somit wenig zuverlässig. In-Ohr-Messungen wiederum sind zwar genauer, erfordern aber den Kontakt zwischen Besucher und Personal von Angesicht zu Angesicht. Die Automatisierung mit einer Wärmebildkamera lag also nahe. Wir haben uns dabei für besonders empfindliche Sensoren mit sehr hoher Genauigkeit entschieden, um die Temperaturverteilung über das ganze Gesicht zu erfassen und auszuwerten.
Stefan Clemens: Dann sind auch noch Stoffwechsel und Körpertemperatur eines Menschen je nach Tageszeit unterschiedlich. Hinzu kommt: Wer körperlich arbeitet oder sportlich aktiv ist und sich z. B. als Radfahrer fortbewegt, kann eine erhöhte Körpertemperatur aufweisen. Ein Schweißbad kühlt wiederum ab. Betritt ein Besucher hingegen aus der Kälte von draußen ein Gebäude, reguliert der Körper die Temperatur erst einmal nach. All dies kann zu Verfälschungen der Messergebnisse führen und wir mussten uns etwas einfallen lassen.
Wie erreicht man diese zuverlässigen Messungen?
Daniel Meixner: Die Zusammenhänge zwischen Körpertemperatur und weiteren Randbedingungen sind sehr komplex. Statt auf einen festen Grenzwert der Temperatur zu referenzieren, passen wir unsere Auswertung dynamisch an die Umgebung an. Das System merkt, ob ein Mensch morgens oder abends, aus kalter oder warmer Umgebung vor die Kamera tritt. Das liefert uns belastbare Ergebnisse. Treten ungewöhnliche Werte auf, weil ein Gesicht z. B. eher unterkühlt ist, wird der Messvorgang verlängert und die Auswertung nach weiteren Kriterien intensiviert. Angezeigt wird nach einer Messung deshalb normalerweise auch keine konkrete Temperatur, sondern die Meldung „OK“ oder „Nicht-OK“.
Stefan Clemens: Es ist faszinierend, zu sehen, wie zuverlässig unser Messsystem funktioniert. HEATDEC hat sich sogar als vorhersagefähig erwiesen. So kam es vor, dass eine Person frühzeitig die Anzeige „Nicht-OK“ auf dem Gerätedisplay erhielt, obwohl sie sich zum Zeitpunkt der Messung noch gesund fühlte. Tatsächlich ist sie aber ein paar Stunden später fiebrig geworden. Man sieht mit HEATDEC also schon früh, wenn das Immunsystem einer Person intensiv arbeitet.
Welchen Service kann der Kunde bei HEATDEC erwarten?
Stefan Clemens: HEATDEC bietet noch viele Möglichkeiten, die Zugangsroutine zu automatisieren und zu individualisieren. Ob nun ein Licht- oder Tonsignal, ein Türöffner, ein Drehkreuz oder eine frei wählbare Anzeige, sei es im Display vor Ort oder in einem entfernten Raum von Wach- oder Pflegepersonal – das alles kann individuell eingerichtet werden. Mittlerweile erkennt das System sogar, ob die Person einen Mundschutz trägt oder nicht. Übrigens erfolgt mit HEATDEC keine Gesichtserkennung. Es ist gemäß Datenschutz-Grundverordnung DSGVO-konform einsetzbar. Das Gerät ist robust, standsicher und einfach installierbar. Die GTE kann individuell auf die Wünsche der Kunden eingehen, optimiert fortlaufend das Messverfahren und gibt die Software-Updates an ihre Kunden weiter.
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